Ummerstadt, Dezember 2012
Die Firma ROS hat mit großem Aufwand ein neues Fertigungsverfahren für die Montage der Zierringe bei dem BMW-Projekt Mini Countryman einführt, der das Zentralinstrument sowie die mittleren Lüftungsdüsen umfasst. Ein Montageschritt, bei dem es besonders auf reproduzierbare Qualität und Präzision ankommt, ist die Verbindung des Grundträgers mit den Zierringen. Je nach Ausstattungsvariante und Innenraumfarbe kommen entweder eine Klavierlack-Optik oder eine Chromausführung zum Einsatz.
Durch neue Anforderungen bei diesem Facelift war es nicht möglich, das mechanische Ultraschallschweißen des Vorgängermodells prozesssicher einzusetzen. Die Wahl fiel daher auf das zweiphasige Thermonieten.
Bei diesem Verbindungsverfahren wird das thermoplastische Bauteil zunächst berührungslos von einem Heißluftstrom plastifiziert. Erst im zweiten Schritt wird mit einem kalten Werkzeug die eigentliche Verformung des plastifizierten Materials durchgeführt. Durch die Einbringung der Fügekraft mit kalten Werkzeugen wird dem plastifizierten Material die aufgenommene Wärme unmittelbar entzogen und die Rückstellneigung der Kunststoffnietdome eliminiert. Der Nietvorgang mit 30 bzw. 37 Nietpunkten erfolgt partikelfrei und ohne mechanische Stressbelastung der Bauteile. Die Hochglanz-Sichtflächen bleiben so makellos, und die formschlüssigen Verbindungen sind zuverlässig spiel- und klapperfrei.
ROS optimierte das Verfahren gemeinsam mit der Firma Perfect Plastic Welding so, dass es sich für das Premium-Bauteil des Mini-Interieurs einsetzen lässt und die Sollkapazität von rund 500 Fahrzeugen pro Arbeitstag erreicht wird. Die Anlagentechnik wurde von der Firma KVT in Bielefeld geliefert.